Kaiserwetter! Nicht zu warm, nicht zu kalt. Ideale Bedingungen begleiteten den ersten Tag unserer Clubmeisterschaften. Vom ersten Loch an wurde Mark Schwibinger seiner Ausnahmestellung gerecht. Mit einer 71 am ersten Tag zauberte er wieder einmal ein Ergebnis 1 unter Par auf die meist grünen Fairways des Rheinblick. 4 Birdies, 3 ungeliebte Bogeys, der Rest Par- die Vermutung lag nahe, dass er seinem Traumresultat von 139 Schlägen für die beiden Runden vom letzten Jahr nahe kommen könnte.
Jake Fournier blieb mit einer 75 auf Schlagdistanz zu Mark. Er erfüllte seine Spielvorgabe 4 mit 3 Birdies, 4 Bogeys, 10 Pars und leider einem hässlichen Doppelbogey an der 7.
Ebenfalls mit Spielvorgabe 4 startete Tom Klapproth in die Clubmeisterschaften. Sicherlich konnte er mit einer 80er-Runde die eigenen Erwartungen nicht erfüllen. Ein „Schneemann“ (8) am Par 4 von Bahn 3 warf ihn schon früh zurück. Tom und Jake streiten sich auch um den Titel des Jugendmeisters.
Die Seniorenwertung führte Jürgen Meilinger an (4. im Brutto männlich) mit einer 81, vor Gerhard Engelmann (82) und Robert Gibson (83). Voraussetzungen für einen spannenden Schlusstag waren geschaffen.
Überraschung (zumindest für mich, aber ich habe ja auch keine Ahnung) bei den Damen. Nicht die Favoritin Susanne Bauckholt führte das Feld am 2. Tag an, sondern die Titelverteidigerin Gabriele Gayko-Wagner. Ein Birdie an der 18, Doppelbogeys an der 4 und 12 waren Höhe- und Tiefpunkte von Gabrieles solidem Spiel, das mit einer 83 endete.
Einen Schlag mehr brauchte Jutta Wiegmink, die ebenfalls in ihrem Handicapbereich blieb. Besser als Handicap spielte Detelina Grigorova-Kreck als dritte nach der ersten Runde mit ebenfalls einer 84. Unter ihren Möglichkeiten blieb Susanne Bauckholt. An ihrem Hochzeitstag!!! begann sie wenig verheißungsvoll mit einem Doppelbogey an der 1. Ein Triplebogey an der 6 bei nur einem Birdie an der 14 waren sportlich an diesem für sie besonderen Tag wenig befriedigend.
Die Seniorinnenwertung war weitestgehend identisch. Auch hier ließ der Finaltag Spannung erhoffen. Nicht unerwähnt bleiben soll das relativ beste Resultat aller Teilnehmer. Es wurde von Thomas Menzel erzielt, der bei einer Spielvorgabe von 18 nur 83 Schläge benötigte und sein Handicap um 7 (in Worten sieben) unterbot. Fortsetzung am 2. Tag?
Der begann regnerisch, vor allem die ersten Fights waren davon unangenehm betroffen. Shooting Star Thomas Menzel fügte seiner 83 eine 91 hinzu – neue Spielvorgabe 16. Glückwunsch, Thomas.
Die Damen machten es wie nach dem ersten Tag vorhersehbar äußerst spannend. Ein Zweikampf um den Titel entbrannte zwischen Jutta Wiegmink und Suse Bauckholt. An der 16 Gleichstand. An der 17 Bogey für Suse, Par Jutta. Die Entscheidung blieb der 18 vorbehalten: beide Par und damit neue Clubmeisterin Jutta Wiegmink mit einem Gesamtscore von 170 vor Suse Bauckholt (171) und Monika Birkenstock (172). Die nach dem ersten Tag führende Titelverteidigerin Gabriele Gayko-Wagner rutschte nach einer 91 (174 gesamt) auf Platz 5. Die Seniorinnenwertung ergab das gleiche Ergebnis.
Auch bei den Senioren war jeder Schlag entscheidend. Schließlich hatte Frank Sigwart mit einer 86 und 75 (161), vor Gerhard Engelmann (162) und Jürgen Meilinger (163) die Nase vorn.
Neuer und alter Clubmeister mit Runden von 71 und 73 Schlägen wurde Mark Schwibinger. Mark setzte sich souverän vor Jake Fournier (153) und Tom Klapproth (160) durch. „Mit mir müsst ihr noch ein bisschen rechnen,“ gab er den beiden Youngstern mit auf den Weg, die natürlich die Jugendmeisterschaft vor David Dick (188) dominierten. Als einziger Teilnehmerin in der Klasse weibliche Jugend war Lisa Kusiak „unschlagbar.“ Mit einer 89 verbesserte sie ihr Handicap von 19,3 auf 16,9. Weiter so Lisa.
Es waren denkwürdige 2 Tage. Unter den weniger erfreulichen Aspekten muss sicherlich die gespielte Zeit vermerkt werden: Leute, beinahe 6 Stunden sind einfach zu viel! Ein mir sehr vertrauter Club in Bayern bei ähnlicher Topografie, einer Gesamtteilnehmerzahl von 108 und üppiger Halfwayverpflegung, die zu einer Verweildauer bei Halbzeit von durchschnittlich 30 Minuten führte, brachte es auf 4 Stunden 45.
Beschämend war das Desinteresse der an den Meisterschaften nicht teilnehmenden Clubmitglieder, von wenigen Ausnahmen (die Recks) abgesehen. Einige der ewigen Meckerer spielten hinter dem Championsflight der Herren her, erachteten es nicht als angebracht, den Rahmen für einen Empfang an der 18 und der anschließenden Siegerehrung zu bilden. Wir sind der Club und machen das Clubleben aus. Weniger kritisieren, mehr Farbe bekennen wäre im Sinne unserer Gemeinschaft sehr wohltuend.
Versöhnlich war es zu beobachten, wie sich die wenigen Verbliebenen nach der Siegerehrung zusammen setzten und das Bild eines intakten Vereins suggerierten. Bei allen Problemen, die unseren Club zur Zeit befallen, werde ich dies in Erinnerung behalten.
Hermann Ohletz