Bis nach Donaueschingen mussten wir fahren, um in der Regionalliga Südgruppe für unseren Club zu spielen. Die Damen DMM wird an zwei Tagen ausgespielt. Am ersten Tag spielen jeweils zwei Paarungen von jeder Mannschaft einen klassischer Vierer und am zweiten Tag werden vier Einzel gespielt, alles als Zählspiel. Von diesen sechs gespielten Ergebnissen kommen dann die besten vier addiert in die Wertung. Im Wettbewerb stehen acht Mannschaften, der Gewinner steigt in die 2. Bundesliga auf und die letzten zwei Mannschaften steigen in die Oberliga ab.

Letztes Jahr sind wir aus der Oberliga Mitte aufgestiegen und wurden dieses Jahr aus geografischen Gründen der Regionalliga Süd zugeteilt. Da wussten wir schon im Vorfeld, dass es eng werden würde mit dem Klassenerhalt, spielen doch dort die starken Südmannschaften Regensburg, Olching, Eichenried, Baden Hills, Ulm und Heidelberg. Dazu noch Hanau und unser Rhein-Main. Uns war klar, dass wir um jeden einzelnen Schlag kämpfen müssen, denn der konnte entscheidend sein für Klassenerhalt oder Abstieg. Dem entsprechend gingen wir konzentriert zur Sache.

Nach einer Proberunde am Freitag gingen am Samstag die Vierer ins Rennen. Die erste Paarung bildeten Susanne Bauckholt mit Sabine Foohs. Sie lieferten ein tolles Ergebnis mit 81 Schlägen ab. Den zweiten Vierer spielten Brita Tornow mit Gabriele Simko-Leonhard. Nach dem ersten Spieltag lagen wir auf Platz fünf von acht Mannschaften. Klar war, bei der Konkurrenz mussten am nächsten Tag in den Einzeln noch mindestens drei gute Ergebnisse her. Der East Course im Öschberghof ist zwar sehr leicht geratet, durch viele Wasserhindernisse und sehr gut verteidigte Grüns mit schwierigen Pin Positions aber sehr anspruchsvoll gemacht geworden. Wir haben uns an alle guten Tugenden erinnert, wie „den Kopf unten halten, um unbedingt den Ball sauber zu treffen“, „konsequent Durchgehen beim Putten“ und so weiter. Es war schwer. Zum Schluss hatte Suse eine 82, Brita und Gabi brachten eine 90 rein. Damit wussten wir: das wird sehr eng.

Wir erwarteten schon die Ergebnis Verkündung im Clubhaus, als der Hauptschiedsrichter ruft: Rhein-Main und Hanau müssen ins Stechen ans Extra Loch um den Klassenerhalt. Also wieder zum Tee 1. Je zwei Spielerinnen wurden ausgewählt. Bei uns war klar, Suse, als beste Spielerin, muss ran. Brita und Gabi warfen eine Münze und Gabi war dran. Es war sehr spannend. Ein ganzer Tross ging mit. Alle Spielerinnen kamen gut vom Abschlag weg an diesem Par 5 und lagen nach weiteren Schlägen schlaggleich zum Par auf dem Grün. Am Grün zeigte sich dann die Nervenstärke unserer beiden Damen. Gabi puttete einen langen Putt ein. Da stand die Hanauerin unter Druck, wie beim Elfmeter im Fußball und verschob ihren Putt. Die nächste Hanauerin puttete ein zum Par und so hatte Suse es jetzt in der Hand. Nervenstark lochte sie diesen entscheidenden Ball ein. So konnten wir jetzt über den Klassenerhalt jubeln. Leider müssen die sympathischen Hanauerinnen absteigen. Ihnen hätten wir, als zweite hessische Mannschaft, natürlich auch den Verbleib in dieser Liga gegönnt. Zweiter Absteiger ist Ulm, den Aufstieg in die 2. Bundesliga hat Regensburg geschafft.

Gabriele Simko-Leonhard, Kapitänin