„Ich darf mich vorstellen, mein Name ist Carnica!“ So müsste es auf Grund der allgemeinen Höflichkeitsform eigentlich lauten, wenn man an einem neuen Ort einzieht. Leider verfügt die Wohngemeinschaft, welche überwiegend aus Damen besteht, über keine menschliche Stimme und Höflichkeitsformen sind ihnen ebenfalls fremd.

Aus diesem Grund möchte ich dies nun stellvertretend übernehmen und die neuen Bewohner im Bereich des Rheinblick Golf Course vorstellen. Die Rede ist von den Honigbienen (lat. Apis mellifera carnica, bei Imkern einfach als Carnica bezeichnet), welche im natürlich belassenen Bereich des Golfplatzes angesiedelt werden. Es versteht sich von selbst, dass dies in einem Bereich geschieht, welcher außerhalb des Spielbetriebs liegt und hiermit gegenseitige Beeinträchtigungen vermieden werden sollen.

Die Idee hierzu entstand in einem Gespräch mit Gerald „Jerry“ Beierschmitt, meinem Schwager Joel „Dusty“ Rhodes und mir, als ich Rede und Antwort zu meinem Hobby „Imkerei“ stehen durfte. Es stellte sich die Frage, passen Golf und Bienen zusammen?

Während vor einigen Jahren mehr oder weniger lediglich der Honig in aller Munde war, so ist es aktuell nun das Thema Bienen. Annähernd jede Supermarktkette widmet sich, zugegeben nicht ganz uneigennützig, dem Thema Bienenschutz und dies auch aus gutem Grund. Bedenkt man, dass rund ein Drittel unserer Nahrung von der Bestäubung der Bienen und anderer Insekten abhängig ist, so möchte man sich nicht vorstellen wie überschaubar das Angebot in den Ladenregalen ohne fleißige Bestäuber aussehe. Zum Glück haben wir noch keine „chinesischen Verhältnisse“, wo in einigen Regionen bedingt durch unbarmherzigen Pestizideinsatz die Bestäubungsarbeit mehr schlecht als recht durch Menschen übernommen werden muss. Jedoch verzeichnet man in unseren Breiten bereits auch einen drastischen Rückgang der Insektenpopulation, welchem entgegengewirkt werden muss, da die Folgen verheerend sein werden. Hierauf stütze sich dann letztlich auch „unsere Idee“.

Beispiele für ein umweltnahes Greenkeeping erkennt man bereits, wenn man sich offenen Auges über den Rheinblick Golf Course bewegt. Exemplarisch möchte ich an dieser Stelle die naturbelassenen Wildblumenwiesen und Feuchtbiotope anführen. Da somit auch ein potenzielles Habitat für Honigbienen existiert, soll die Idee nun in die Tat umgesetzt und zwei Völker in das Biotop integriert werden.
Sollten bei Ihnen nun Bedenken aufkommen, so kann ich an dieser Stelle versichern, dass Bienen friedliche Lebewesen sind, welche im Vergleich zu

Wespen weder an Menschen noch an ihren Genussmitteln interessiert sind. Lediglich für den außergewöhnlichen Fall, dass man sich vor das Flugloch der Bienenbeute (ugs. Bienenstock) stellt, es damit blockiert und obendrein noch eine Banane verzehrt, deren Geruch die Bienen nämlich aggressiv macht, kann keine Garantie für einen stichfreien Abzug übernommen werden.

Ich freue mich nun auf die kommende Zeit und die Erfahrungen, welche mit diesem Schritt verbunden sind.
Schönes Spiel!

Jens Schwab
(Der Autor ist 42 Jahre alt, lebt in Groß- Gerau und ist hauptberuflich Kriminalbeamter in Frankfurt. Er ist naturverbundener Imker und über dem Imkerverein Groß- Gerau e. V. auch im Landesverband Hessischer Imker e.V. organisiert)